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11.04./19:30/Hyzetklubhaus: Matthäus-Passion

Das einzigartige doppelchörige Werk von Bach

Im Hyzet in Alttröglitz erwartet Sie dieses ganz besondere Erlebnis.

Plakat Matthäus-Passion (2)Die Kantoreien und Kammerchöre aus Naumburg, Altenburg und Zeitz sowie deren Kinderchöre führen zusammen mit dem Reußischen Kammerorchester die große Matthäus-Passion von Johann Sebastian Bach auf.

Sie ist in vielerlei Hinsicht etwas ganz besonderes. Das liegt unter anderem an der Doppelchörigkeit des Werkes, die in dieser Zeit für ein solche oratorische Passion einzigartig ist. Außerdem ist sie mit einer Länge von über drei Stunden sehr groß angelegt und mit dem gewaltigen Eingangschor zu Beginn des Stückes, über den sich der Choral „O Lamm Gottes, unschuldig“ zieht hat Bach einen Meilenstein der Kompositionstechnik gesetzt.

Dieses Werk wurde in der Zeitzer Region noch nie aufgeführt und angesichts der gewaltigen logistischen, musikalischen und organisatorischen Aufgaben ist eine weitere Aufführung auch langfristig eher unwahrscheinlich.

Es ist auf jeden Fall ein Konzert, was man sich nicht entgehen lassen sollte und wir freuen uns über viele Konzertbesucher und haben in dem wundervollen Konzertsaal in Alttröglitz auch genügend Platz.

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Im Vergleich zu den anderen großen Passionen des 18. Jh. nimmt die Matthäus-Passion von Johann Sebastian Bach eine besondere Stellung ein. Das liegt zum einen an der Doppelchörigkeit des Werkes, die in dieser Zeit für ein solche oratorische Passion einzigartig ist. Zum anderen werden die Jesusworte von Streichern unterlegt und damit von den Worten des Evangelisten und der Soliloquenten abgehoben. Eine Ausnahme bilden die letzten Worte Jesu „Eli, eli lama asabthani“, wo Jesus in der Verzweiflung quasi der „Heiligenschein“ in Form der Streicherbegleitung genommen wird.

Dass das Werk am Karfreitag 1727 aufgeführt wurde, ist heutzutage sicher belegt, allerdings in einer etwas anderen Fassung als die heute aufgeführte, die sich an dem Autograph der Aufführung von 1736 orientiert. Diese Änderungen können musikalische, kompositorische Gründe haben oder ganz pragmatische, wie zum Beispiel Platzgründe oder das (Nicht-)Vorhandensein von Instrumenten, bzw. Instrumentalisten.

In der formalen Anlage gleicht die Passion sonst im Wesentlichen den anderen Passionen der Zeit. Sie wir von einem großen Eingangs- und einem Schlusschor umrahmt, wobei der Eingangschor in seiner Art einzigartig ist. Der erste Teil wird ebenfalls durch einen großen Schlusschor beschlossen. Neben den Rezitativen, in denen die Passionsgeschichte erzählt wird (von Bach mit roter Tinte notiert, um die Wichtigkeit der Worte zu unterstreichen), wird die Geschichte mit freien Rezitativen und Arien, von Picander gedichtet, auf eine sehr emotionale Ebene gehoben. Die Gemeinde, die Geschichte verinnerlicht, kommt in den Chorälen zu Wort. Dabei spielt der Passionschoral „O Haupt voll Blut und Wunden“ eine zentrale Rolle. Die Melodie taucht insgesamt fünfmal in verschiedensten Harmonisierungen und veränderter Orchestrierung auf und verleiht dem Stück damit Geschlossenheit. Die Worte der Gruppen (Juden, Hohenpriester, Älteste, Volk…) werden in (oft doppelchörigen) Turba-Chören dargestellt.

Eine Besonderheit des Stückes ist der Eingangschor, auf dessen Einzigartigkeit oben bereits hingewiesen wurde. Über die gewaltige doppelchörige Anlage zieht sich zusätzlich als Cantus Firmus der Choral „O Lamm Gottes, unschuldig“, der wie auch die Evangelistenworte in roter Tinte notiert ist. Die Sänger des Cantus Firmus, der „Soprano in ripieno“, wird auch im Schlusschor des ersten Teils eingesetzt

Wie bei Bach üblich steckt das ganze Werk voller mehr oder minder subtiler musikalischer Heraushebungen des Textes. So kann man in der Nummer 35 deutlich die falschen Zungen „stechen“ hören oder in Nummer 42 das Geld durch den Tempel fliegen sehen. Weniger offensichtlich ist Petrus, der bei seiner Verleumdung durch einen satztechnischen Fehler bereits im Moment seiner Aussage der Lüge überführt wird.

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Eintrittskarten

Vorverkauf: 18,00 Euro, ermäßigt 9,00 Euro
Abendkasse: 20,00 Euro, ermäßigt 10,00 Euro
Karten im Vorverkauf gibt es im Evangelischen Pfarramt Michaeliskirchhof 11 , bei der Zeitz-Information und bei B-stone (ehemals Chelsea)

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About The Author

REINER ECKEL Jahrgang 1953, wohnt in Zeitz. Der Web 2.0-Enthusiast ist in Sachen Web, Grafik und Layout als Autodidakt unterwegs. Betreibt zeitzonline.de seit 23. Februar 2011.

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